Wespen und Hornissen sind faszinierende Insekten, die eine wichtige Rolle in unserer Natur spielen. In Deutschland gibt es hunderte Wespenarten, von denen die meisten solitär wohnen und nur wenige sozial leben, also Völker bilden wie Bienen. Von den acht sozial lebenden Wespenarten sind die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe am bekanntesten und werden teilweise als lästig empfunden. Beide gehören zur Gruppe der Kurzkopfwespen.
Die Hornisse beeindruckt alleine durch Ihre Größe. Die einheimische Hornisse zählt wegen ihrer akuten Bestandsgefährdung zu den besonders geschützten Arten. Sie darf nicht getötet und ihr Nest darf nicht zerstört werden. Die Beseitigung eines an kritischer Stelle befindlichen Nestes ist nur mit Genehmigung der Naturschutzbehörden möglich. Hornissen-Larven werden mit tierischen Material gefüttert, erwachsene Hornissen ernähren sich von zuckerhaltigen Pflanzensäften, sie sind also je nach Saison mal mehr mal weniger räuberisch oder schleckend unterwegs.
Wertvolle Schädlingsbekämpfer
Im Gegensatz zu Honigbienen bauen soziale Wespen ihre Nester aus gesammeltem Holz. Ihre Waben hängen dabei als Etagen übereinander, wobei die Larven kopfüber in den unten offenen Zellen hängen. Wespen sind optimale Schädlingsbekämpfer, da sie verschiedene Läuse- und Fliegenarten, Spinnen, Raupen und Heuschrecken zu ihrer Beute zählen. Besonders für Forstleute sind Wespen wichtig, da sie Baumschädlinge vertilgen. Interessanterweise sind Wespen selbst eine Leibspeise für Hornissen.
Wespen sind weniger aggressiv und giftig als Bienen
Die Weibchen aller Wespenarten können stechen. Die Giftzusammensetzung der Wespenarten ähnelt sich und selbst das Gift der oft gefürchteten Hornisse ist nicht gefährlicher als das anderer Wespen (ausgenommen für Allergiker). Das Gift von Wespen selbst ist weniger giftig als das von Bienen, beinhaltetet aber einen Stoff, der bei Menschen Schmerzen übermittelt und ist somit meist schmerzhafter als ein Bienenstich. Hornissen greifen niemals grundlos an und sind scheuer als Honigbienen. Sie ziehen es immer vor, einem Konflikt durch Flucht auszuweichen.
Der unruhige Flug der Wespen, der auf uns oft aggressiv wirkt, hängt mit ihrem Sehvermögen zusammen. Wespen können nur sehen, wenn sie in Bewegung sind.
Konflikte lassen sich einfach vermeiden
Um unangenehme Begegnungen zu vermeiden, sollten wir nicht nach Wespen schlagen oder sie wegpusten. Es ist ratsam, einen Abstand von 2 bis 3 Metern zum Nest einzuhalten und es nicht zu stören oder gar zu erschüttern, süße und fleischhaltige Nahrungsmittel abzudecken und mit einem Strohhalm zu trinken (insbesondere bei Getränkedosen). Es ist wichtig, die Finger und Mundwinkel von Kindern sauber zu halten und Obst rechtzeitig zu ernten, um Wespen nicht durch Fallobst anzulocken. Bei ruhigem Verhalten können die wertvollen Fluginsekten gut beobachtet werden.