Benjeshecke für die Artenvielfalt

Am westlichen Ortsausgang der Stadt Ebersberg ist Ende des Jahres 2022 eine neue Benjeshecke geschichtet worden. In Absprache mit der Stadt wird dort Totholz und Schnittgut geschichtet, um Lebensraum für Kleinsäuger und Insekten zu schaffen. Die Stadtgärtnerei hat die Pfosten gesetzt und die Mitglieder der Agendagruppen haben diese dann geschichtet. Noch ist Platz für mehr Schnittgut, aber vielleicht ziehen trotzdem schon bald die ersten Tiere dort ein – wer weiß! Auf alle Fälle hilft die neu angelegte Hecke, die Artenvielfalt zu fördern.

Verschiedenste Lebensbedingungen auf wenig Raum

Eine Benjeshecke bietet zahlreiche Lebensräume für Insekten, Vögel und kleine Säugetiere. Kaum ein anderer Lebensraum bietet auf wenig Fläche eine solche Fülle an verschiedensten Lebensbedingungen. Vom Heckeninneren bis zum Saum sind verschiedenste Bedingungen gegeben: von kühl zu warm, von feucht zu trocken und von dunkel zu hell.

Oben und – je nach Ausrichtung – sind die Seiten der Hecke besonnt und vermehrt dem Wind ausgesetzt. Im Inneren bleibt es dunkler und windstiller. Die sonnenabgewandte Seite ist meist feuchter.

Eine Benjeshecke oder auch Totholzhecke ist eine Heckenform, die durch lockeres Aufschichten von Gehölzschnitt entsteht. Dieser ist nach dem Landschaftsgärtner Hermann Benjes benannt, der in den 1980er-Jahren auf die Idee zur Verwertung des Grünschnitts kam.

Die Hecke wächst und wird lebendiger

Die Sträucher entstehen nach und nach durch das Aufkeimen von angeflogenen Samen oder durch Tiere angeschleppte Samen (Vogelkot).  Es können auch kleine Erdwälle oder Bepflanzungen mit einzelnen Stauden erfolgen. Benjeshecken sind ein wichtiges Element zur Förderung und Erhaltung der Artenvielfalt.

Die frisch angelegte Benjeshecke im Westen von Ebersberg.

Diese Vielzahl von Strukturen im locker gelagerten Totholz bietet Nahrung, hochwertige Lebensraum und wertvollen Rückzugsraum für zahlreiche Tiere und hilft somit, die Artenvielfalt zu erhalten:

  • Vögel bauen darin ihre Nester
  • Igel und Frösche finden Unterschlupf und Nahrung
  • Wirbellosen, wie zum Beispiel Regenwürmer, Asseln, haben dort passenden Lebensraum
  • Spinnen und anderen Nützlingen wie Marienkäfern, Flor- und Schwebfliegen brauchen vielfältige Strukturen

Benjeshecken machen sowohl im kleinen Garten in der Stadt als auch in der Landwirtschaft Sinn. In der Stadt bieten sie Trittsteinbiotope und wertvollen Rückzugsraum für viele nützliche Lebewesen. In der Landwirtschaft schützen sie darüber hinaus Ackerflächen vor Wind- und Wassererosion und haben an heißen Tagen eine kühlende Wirkung.