Pflanzen aus der Natur – was ist erlaubt, was nicht?

Das deutsche Artenschutzrecht unterscheidet zwischen allgemeinem und besonderem Artenschutz. Während der allgemeine Artenschutz sämtliche wildlebende Arten schützt, umfasst der besondere Artenschutz nur bestimmte, einzeln aufgeführte Arten. Der allgemeine Artenschutz gilt somit für alle Pflanzenarten und die Natur im Allgemeinen, unabhängig von ihrem Schutzstatus. Daher ist die Entnahme von Pflanzen erstmal grundsätzlich verboten.

„Handstraußregelung“ für den persönlichen Bedarf

Von diesem grundsätzlichen Verbot gibt es jedoch eine wichtige Ausnahme: die so genannte „Handstraußregelung“. Alle können wildlebende Blumen, Gräser, Früchte, Pilze, Tee- und Heilkräuter in geringen Mengen für den persönlichen Bedarf entnehmen – sofern kein Betretungsverbot für die Fläche besteht.

Vorsichtiger Umgang mit der Natur

Auch beim erlaubten Blumenpflücken, Beeren- und Schwammerlsammeln sollte schonend mit den wild wachsenden Pflanzen umgegangen werden. Das bedeutet:

  • Blumen nur abzwicken, ohne die Pflanzen herauszureißen,
  • Zweige abschneiden, ohne die Äste stark zu verletzen,
  • nur Früchte pflücken, ohne die Pflanzen zu beeinträchtigen,
  • Schwammerl abschneiden, ohne das Myzelgeflecht im Boden zu beschädigen.

Im Übrigen ist es grundsätzlich verboten, wild wachsende Pflanzen missbräuchlich zu entnehmen, ihre Bestände zu verwüsten oder ohne vernünftigen Grund niederzuschlagen.

Strenge Regeln für geschützte Arten

Strengere Regeln gelten für die gemäß Bundesartenschutzverordnung „besonders geschützten Arten“. Sie dürfen weder ganz noch teilweise abgeschnitten, abgepflückt oder ausgegraben werden. Die Liste ist recht lang, dazu gehören unter anderem Eisenhut, Arnika, die meisten Farne, alle Nelken und Enziane, Blaustern, Schachblumen, Schwertlilien sowie sämtliche wild wachsende Orchideen, Krokusse, Tulpen und Narzissen. Auch viele Pilze sind geschützt.

Legale Obsternte auf Privatgrund

Es gibt eine weitere Möglichkeit an regionales (Wild-)Obst zu kommen. Auf der Webseite www.mundraub.org werden private und wilde Obstpflanzen ausdrücklich zur Ernte freigegeben. Auch einige Obstbäume der Stadt Ebersberg sind darin verzeichnet. Aber auch hier gilt: Respektiere die Natur und gehe sorgsam mit ihr um.


Dekoratives Bild: DAs Bild zeigt einige Stängel von lila blühendem Knabenkraut, einer Orchideenart, in einer Wiese.
Knabenkraut wächst auch rund um Ebersberg, ist aber streng geschützt und darf auf gar keinen Fall gepflückt oder entnommen werden. Bildquelle: pixabay

Tipps für den Wasserspar-Garten

Einigen ist der heiße und trockene Sommer aus dem vergangenen Jahr vielleicht noch in Erinnerung. Durch die Klimakrise werden solche heißen Sommer mit wenig Niederschlag immer häufiger. Das heißt für die meisten Gärtner vor allem: viel gießen. Gleichzeitig sinken auch hier in Ebersberg die Grundwasserspiegel. Mit einigen Tricks kann man sich die Arbeit erleichtern und viel Wasser und auch Kosten sparen.

Möglichst viel Regenwasser sammeln

Es sollte so viel Regenwasser wie möglich aufgefangen werden. Regentonnen, ein Wassergrand und evtl. eine Zisterne helfen den Verbrauch von Leistungswasser deutlich zu reduzieren und somit auch Kosten zu sparen. Meist können mehrere Behälter miteinander verbunden werden. Der nachträgliche Einbau einer Regenwasserklappe in ein Regenrohr ist von überschaubaren Aufwand und bisweilen sogar auf einem Balkon möglich.

Wohl überlegte Pflanzenauswahl

Heiße und trockene Sommer werden zukünftig deutlich mehr werden. Hier lohnt es sich eventuell, die Gartengestaltung anzupassen. Heimische und auch trockenheitsresistente Pflanzen brauchen deutlich weniger Wasser und sorgen trotzdem für Blüten, Duft und Insektennahrung. Besonders geeignet sind beispielsweise Lavendel, Rosmarin, Salbei, Steppensalbei, Schafgarbe, Färberkamille, Ysop, Astern und Prachtkerzen und auch tiefwurzelnde Sträucher wie Eibe oder Rosen brauchen wenig gegossen zu werden.

Richtig gießen

Das Gießen sollte in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden erfolgen, weil dann die Verdunstung am geringsten ist. Außerdem sollte das Wasser nur an den Wurzelbereich der Pflanzen gegeben werden. Tägliches Gießen ist nicht nötig. Meist reicht alle paar Tage, dafür dann ausgiebig. Die Pflanzen entwickeln so auch tiefergehende Wurzeln und werden resistenter.

Weitere Tipps

Den Rasen etwas länger lassen. Wenn das Gras im Sommer etwas länger bleiben darf, verringert sich die Verdunstung deutlich und es muss weniger gegossen werden. Mit noch weniger Wasser kommen Kräuter-Rasen oder Blumenwiesen aus.

Beete bitte so bepflanzen, dass möglichst wenig Erde frei liegt. Zusätzlich kann mit angetrockneten Rasenschnitt gemulcht werden. Gemüsebeete können mit Stroh gemulcht werden. Auch regelmäßiges Hacken der Beete hilft, die kleinsten Kapillaren in der Erde zu zerstören, die das Wasser aus tieferen Schichten nach oben bringen und dann dort verdunsten lassen.

Pflanztöpfe und Bewässerungsysteme

Für Pflanztöpfe sind Plastikgefäße besser, weil diese im Vergleich zu Tongefäßen weniger verdunsten. Etwas Blähton in den Pflanzgefäßen hilft, die Wasserspeicherfähigkeit zu erhöhen.

Es gibt darüber hinaus kleine solarbetriebene Bewässerungssysteme, die mit wenig Aufwand und unabhängig von einer Steckdose installiert werden können. Wie bekannte Systeme führt ein Tropfschlauch das Wasser von einem Vorratsbehälter zu den Pflanzen. Über eine Zeituhr erfolgt eine sehr sparsame Bewässerung.

Gießkanne, die Tomatenpflanzen gießt
Wasser ist ein Wertvolles Element, mit dem sorgfältig umgegangen werden sollte.

Wildblumen- und Samen-Tauschbörse am 6. und 7. Mai 2023

Am Wochenende vom 6. und 7. Mai 2023 findet die Wildblumen-Tauschbörse der Agendagruppe Natur statt und in diesem Jahr wird erstmalig auch eine kleine Auswahl an Saatgut angeboten. Wer selbst Samen heimischer und insektenfreundlicher Pflanzen hat, kann diese gerne auch mitbringen und eintauschen. Idealerweise schon vorab portioniert, in kleine Tütchen verpackt und beschriftet.

Im Stadtgarten am Yssingeaux-Brunnen werden wieder mehrere Hundert Wildblumen-Pflänzchen zum Tausch angeboten. Jeweils von 10 bis ca. 12 Uhr stehen Agendagruppen-Mitglieder zum Gespräch bereit und beraten zu den Pflanzen und ihren Bedürfnissen.

Im Rahmen der Tauschbörse können insektenfreundliche Pflanzen kostenfrei mitgenommen werden, so sollen mehr heimische Wildpflanzen die Gärten und/oder Balkone in Ebersberg wachsen und für die Bienen und Insekten eine Lebensgrundlage bieten. Interessierte können also dort Pflanzen mitnehmen und auch welche dort vorbeizubringen. Alle angebotenen Pflänzchen stammen aus Ebersberger Privatgärten und werden zum einfacheren Mitnehmen in Töpfchen umgesetzt. Die Agendagruppen-Mitglieder freuen sich darauf, mehr naturbegeisterte Ebersberger*innen vor Ort kennenzulernen.

Pflanzwettbewerb

Mit den Pflänzchen und Samen ist gleich der Grundstein gelegt, um sich beim Pflanz- und Umgestaltungswettbewerb zu beteiligen, der von der Agendagruppe Natur ausgelobt wurde. Mitmachen können alle Privatpersonen (Eigentümer und Mieter), deren Fläche/Projekt (Garten, Vorgarten, Balkon, Dachterrasse oder Innenhof) auf Ebersberger Gemeindegebiet liegt und die diese insektenfreundlicher umgestalten wollen. Das Projekt sollte nach der Umgestaltung möglichst naturnah, struktur- und artenreich und mit heimischen Pflanzen insektenfreundlich gestaltet sein. Der Wettbewerb läuft bis zum 17. September 2023 und die Veränderungen müssen mit Vorher-nachher-Fotos dokumentiert werden. Mehr Infos hier.

Ausstellung in der Bücherei – Padlet für mehr Inspiration

Die Stadtbücherei stellt im Vorfeld der Wildblumen-Tauschbörse Bücher zu Gestaltung von naturnahen Gärten aus. Es ist eine Auswahl an Büchern vorhanden, in denen konkrete Hilfestellungen gegeben werden, um der heimischen Natur zu helfen und die Artenvielfalt zu fördern.

Weitere Infos und Anregungen zur naturnahen Gestaltung von Gärten finden Sie auch auf unserem Padlet.

Pflanzwettbewerb

„Ebersberg blüht auf! Naturnah und insektenfreundlich.“

Die Agenda-Gruppe Natur der Stadt Ebersberg lobt einen Pflanz- und Umgestaltungswettbewerb für möglichst naturnahe und insektenfreundliche Projekte aus. Der Wettbewerb läuft bis zum 17. September 2023.

Wer kann mitmachen?

Mitmachen können alle Privatpersonen, deren Garten, Vorgarten, Balkon, Dachterrasse oder Innenhof auf Ebersberger Gemeindegebiet liegen und die diese insektenfreundlicher gestalten wollen. Das Projekt sollte nach der Umgestaltung möglichst naturnah, struktur- und artenreich und mit heimischen Pflanzen insektenfreundlich gestaltet sein.

Was soll passieren?

Ganz einfach: Gestaltet einen Teil oder das Ganze eurer grünen Oase insektenfreundlich. Achtet bei der Auswahl eurer Bepflanzung auf heimische Wildblumen, essbare Küchenkräuter, Obst- und Gemüsesorten sowie Kletterpflanzen.

Verwendet keine Pflanzen mit gefüllten Blüten, da diese von den Insekten nicht genutzt werden können. Generell gilt: Bei der Auswahl der Bepflanzung eurer Kästen, Kübel und Töpfe sollten Pflanzen mit ähnlichen Ansprüchen an Standort (Sonne/Schatten), Substrat, Wasserbedarf, Dünger und Pflege nebeneinander gesetzt werden.

Torfhaltige Pflanzerde und Pestizide dürfen nicht verwendet werden. Eventuell ist noch Platz für Insektentränken und Verstecke. Achtet auch auf insektenfreundliche Lichtquellen.

Worauf ist zu achten?

Folgende Punkte sind uns wichtig. Achtet bei der Gestaltung darauf und sammelt so mehr Punkte:

  1. Verwendet möglichst heimische Pflanzen (mindestens 75%). Achtet darauf, dass diese blüten-/nektarreich und bienenfreundlich sind; außerdem möglichst viele Arten mit verschiedenen Blühphasen, so dass idealerweise das ganze Jahr über etwas blüht. Achtet darüber hinaus auf den Standort: Ist es eher schattig, sonnig, trocken oder feucht?
  2. Schafft Strukturen für Tiere: beispielsweise einen Totholz oder Steinhaufen, eine Trockenmauer oder Wasserstelle, ein wildes Eck oder eine sonnige Sandinsel für Wildbienen. Darüber hinaus sind Nisthilfen, Insektentränken, Futterstellen und Weiteres möglich und gewünscht.
  3. Achtet auf eine nachhaltige Gestaltung. Damit sind beispielsweise folgende Maßnahmen und Umsetzungen gemeint: Fassadenbegrünung durch Kletterpflanzen oder „vertikale Begrünung“, insektenfreundliche Beleuchtung, torffreies Substrat, kein Pestizid-/Kunstdüngereinsatz, Regenwasserspeicherung, Boden- und Topfmaterial, Re- und Upcycling von Materialen, Essbarkeit.
  4. Gesamteindruck der Aktionen und der Einsatz der Teilnehmer*innen – dargestellt als Fotodokumentation: Mindestens jeweils drei Fotos maximal fünf („vorher“ und „nachher“) müssen als Übersichtsfotos eingereicht werden (Projekt mit etwas Abstand fotografiert). Auf den Fotos sollen Menschen zu sehen sein, gerne in Aktion. Nahaufnahmen, z.B. von Pflanzen und Gartenstrukturen, sind kein Ersatz und dienen nur als Ergänzung. Dabei ist es möglich, die Personen von hinten zu fotografieren, sollten sie nicht einverstanden sein, dass Fotos, auf denen sie erkennbar sind, auf unsere Internetplattform hochgeladen werden. Allerdings gibt es Pluspunkte, wenn die Teilnehmenden sich so fotografieren lassen, dass die Freude am Tun sichtbar wird.

Gewinne

Die Gewinner erhalten Ebersberger Gutscheine im Wert von 50 Euro, 30 Euro oder 20 Euro sowie jeweils ein Sonderheft des Naturgartens e.V.

Der schönste Gewinn ist allerdings das Insektenparadies direkt vor der Tür!

Kostenloses Pflanzmaterial und weitere Infos

Samen aus Ebersberger Gärten und Sämlinge heimischer Wildpflanzen können Interessierte bei der Wildblumen- und Samen-Tauschbörse am 6. und 7. Mai 2023 im Stadtgarten erhalten.

Weitere Infos gibt es in unserer Broschüre.

–> Bitte lest die Teilnahmebedingungen und die Datenschutzerklärung.

Weitere Anregungen findet Ihr beispielweise auf unserem Padlet.

Teilnahme | Bewerbungen einreichen

Die Einreichung von Beiträgen erfolgt idealerweise über das Formular hier.

Alternativ per E-Mail an natur@agenda21-ebersberg.de oder postalisch an / abzugeben im Rathaus Ebersberg, Abteilung Abfall und Umwelt, Marienplatz 1, 85560 Ebersberg.
Bitte beachtet, dass postalisch eingereichte Unterlagen und Fotos nicht zurück geschickt werden können!

Reicht bitte mindestens 3 bis maximal 5 Fotos ein. Zwingend ist ein Vorher-Nachher-Vergleich. Gerne mit den umsetzenden Menschen dabei. Gerne auch mit einer Erläuterung in Schriftform zum Projekt. Kein Bild darf größer als 1 MB sein.

Mit * gekennzeichnete Angaben sind Pflichtangaben.

    Viel Spaß und Erfolg wünschen wir!

    Vorträge zum naturnahen Gärtnern am 15. und 23. März

    Von Profis lernen – Kostenfreie Vorträge im Rathaussaal Ebersberg


    Zum Start der Gartensaison können passionierte Gärtnerinnen und Garten-Liebhaber sich kostenlos mit Fachwissen schlau machen! Die Agendagruppe Natur hat zwei ausgewiesene Fachkräfte für Vorträge organisiert. Die Vorträge finden jeweils um 19 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses Ebersberg statt.

    Am Mittwoch, 15. März, 19 Uhr: Wasser sparen im Garten

    Alexander Ferres, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege des Landratsamtes Ebersberg. Er wird in seinem Vortrag zum Thema Wassernutzung in Zier- und Nutzgärten informieren. Gerade in Zeiten des Klimawandels mit immer längeren und trockeneren Hitzeperioden ein Thema, an dem Niemand vorbei kommt. Angefangen von Wassersammeln über die richtige und sparsame Wassernutzung erhalten Interessierte vollumfängliche Informationen. Auch die Themen Pflanzenauswahl und -erziehung werden angesprochen ebenso wie Mulchen, richtiges Gießen und Bewässerungssysteme.

    Am Donnerstag, 23. März, 19 Uhr: Naturgarten und Artenvielfalt

    Carmen Lefeber ist Landschaftsarchitektin und als Naturgartenprofi vom Verein Naturgarten e.V. ausgezeichnet. Sie erklärt welche Elemente im Naturgarten vorkommen sollten und welchen Nutzen sie für die Artenvielfalt haben. Mit konkreten Maßnahmen und Beispielen zeigt sie auf, wie unkompliziert anfangen werden kann, einen Garten umzugestalten und wie das nach und nach erfolgen kann. Außerdem werden Teilnehmende Interessantes über die unglaubliche Vielfalt und Einsatzmöglichkeiten heimischer Pflanzen erfahren und warum ein Naturgarten meist weniger Arbeit macht, als ein herkömmlicher Garten.

    Die Vorträge sind kostenfrei. Die Vortragenden und die Agendagruppe freuen sich über zahlreiche Besuchende.

    Wer sich vorab schon Anregungen zum naturnahen Gärtnern holen möchte findet auf unsrem Padlet Anregungen.

    Das Bild zeigt das Plakat mit den Ankündigungen der Vorträge es ist in grün gehalten und spiegelt den Text des Online-Artikels in kürzerer Form wider.

    Ideen und Infos für einen naturnahen Garten

    Der Frühling naht und Euch juckt es schon in den Fingern? Ihr wollt in der Erde wühlen und neue Gartenprojekte umsetzen? Wir von der Agendagruppe Natur haben ein Padlet, also eine Internet-Pinnwand, für Interessierte zusammengestellt. Dort findet Ihr weiterführenden Infos und Ideen rund um naturnahe Gärten, Wildbienen und insektenfreundliche Pflanzen. Auch unsere eigenen Projekte sind kurz vorgestellt. So könnt Ihr erfahren, was wir in Ebersberg für den Artenschutz und Naturerhalt machen.

    Zusätzlich gibt es Infos zum Stöbern, eine Auswahl an Büchern (größtenteils in der Ebersberger Bücherei ausleihbar), Links zu Videos und Bezugsquellen für garantiert heimische Wildpflanzen. Außerdem ein paar Beispiele, was andere Privatpersonen und Kommunen hinsichtlich der Erhalt der Artenvielfalt umsetzen. Bei diesen vielen Informationen ist bestimmt die eine oder andere Idee dabei, die Ihr im eigenen Garten oder auf dem Balkon umsetzen könnt. Los geht’s!

    Schaut mal vorbei, lasst Euch inspirieren und gerne ein paar Sternchen da oder schreibt uns, wenn Ihr weiter Hinweise und Tipps für uns habt. Zum Padlet geht es -> hier.

    Viel Spaß beim Stöbern und Umsetzen.

    Das Bild zeigt einen Screenshot der verlinkten Padlet-Seite. Es sind Spalten mit verschiedenen Kacheln und weiterführenden Informationen als Vorschau zu sehen.

    Klimafreundlich gärtnern

    Mit torffreier Erde oder regionalen Kompost

    Die Gartensaison startet und viele passionierte Gärtnerinnen und Garten-Liebhaber juckt es schon in den Fingern. Vielfach wird für Balkonkästen, Hoch- oder Gartenbeet Erde gebraucht. Bei der Auswahl der Erde gilt es aber vor allem darauf zu achten, dass diese torffrei ist – das ist besser für die Pflanzen und schützt das Klima.

    Moore und Torf sind die besten CO2-Speicher

    Torf entsteht über tausende von Jahren in Mooren und bindet viel mehr Kohlendioxid als Wälder – natürlich nur, wenn die Moore erhalten bleiben. Der Abbau von 1 Meter Torf setzt die CO2-Emissionen von dessen ca. 1.000 Jahre lang dauernden Entstehung frei – sowie die besonders klimaschädlichen Gase Methan und Lachgas. Gleichzeitig werden beim Torfabbau Lebensräume von bereits selten gewordenen Tier- und Pflanzenarten zerstört. Jährlich werden trotzdem immer noch ca. 3 Millionen Kubikmeter Torf in Gartenerde verkauft. Dabei kann sein hoher Säuregehalt den Gartenboden sogar schädigen.

    Torffreie Alternativen mit höchster Qualität

    In der Zwischenzeit gibt es zahlreiche Erden, die ganz ohne Torf auskommen. Sie bestehen aus Kompost, Rindenhumus, Holz und anderen organischen Beimischungen wie Kokosfasern. Verschiedene Mischungen mit weiteren Zusätzen wie Sand, Mineralien oder Lavagranulat sorgen für eine optimale Pflanzenversorgung. Pflanzen, die saure Erde bevorzugen wie Rhododendren, Heidelbeeren oder Azaleen werden am besten mit Kaffeesatz gedüngt.

    Tun Sie Ihrem Garten, den Mooren und dem Klima etwas Gutes und kaufen Sie ausschließlich torffreie Erde. Diese gibt es auch in Ebersberg bei den örtlichen Gärtnereien und Baumärkten! Leider sind diese klimafreundlichen Erden noch in der Unterzahl, fragen Sie also gezielt danach. Aber Achtung: auch Bio-Erden oder torfreduzierten Erden können noch größere Anteile an Torf enthalten. Achten Sie beim Kauf besonders auf das RAL-Gütezeichen und die Bezeichnung „torffrei“.

    dekoratives Bild: metallene Gartenschaufel in der Erde, Holzrahmen rund um das Beet.
    Beim Garteln unbedingt auf torffreie Erde achten. Regionaler Kompost ist meist die günstigste Alternative.
    Bild: walkersalmanac/pixabay

    Kompost – günstig und regional

    Eine besonders günstige und umweltfreundliche Alternative ist der eigene Kompost oder Kompost von den regionalen Komposthöfen. Hier können zum kleinen Preis Kompost und zum Teil auch fertig angemischte Erden abgeholt werden, z.B. beim  Komposthof Lindner, Neu-Dichau Tel. 08092/9466; Lampl, Tulling, Tel. 08094/235: Pointner, Kronacker bei Hohenlinden, Tel. 08124/910420; Soyer, Oberelkofen bei Grafing, Tel. 08092/4449. Die Komposthöfe haben während der Pflanzsaison, also etwa ab Anfang März jeden Samstag von 9 – 12 Uhr geöffnet.  Weitere Infos dazu auch auf der Website der Stadt Ebersberg.

    Benjeshecke für die Artenvielfalt

    Am westlichen Ortsausgang der Stadt Ebersberg ist Ende des Jahres 2022 eine neue Benjeshecke geschichtet worden. In Absprache mit der Stadt wird dort Totholz und Schnittgut geschichtet, um Lebensraum für Kleinsäuger und Insekten zu schaffen. Die Stadtgärtnerei hat die Pfosten gesetzt und die Mitglieder der Agendagruppen haben diese dann geschichtet. Noch ist Platz für mehr Schnittgut, aber vielleicht ziehen trotzdem schon bald die ersten Tiere dort ein – wer weiß! Auf alle Fälle hilft die neu angelegte Hecke, die Artenvielfalt zu fördern.

    Verschiedenste Lebensbedingungen auf wenig Raum

    Eine Benjeshecke bietet zahlreiche Lebensräume für Insekten, Vögel und kleine Säugetiere. Kaum ein anderer Lebensraum bietet auf wenig Fläche eine solche Fülle an verschiedensten Lebensbedingungen. Vom Heckeninneren bis zum Saum sind verschiedenste Bedingungen gegeben: von kühl zu warm, von feucht zu trocken und von dunkel zu hell.

    Oben und – je nach Ausrichtung – sind die Seiten der Hecke besonnt und vermehrt dem Wind ausgesetzt. Im Inneren bleibt es dunkler und windstiller. Die sonnenabgewandte Seite ist meist feuchter.

    Eine Benjeshecke oder auch Totholzhecke ist eine Heckenform, die durch lockeres Aufschichten von Gehölzschnitt entsteht. Dieser ist nach dem Landschaftsgärtner Hermann Benjes benannt, der in den 1980er-Jahren auf die Idee zur Verwertung des Grünschnitts kam.

    Die Hecke wächst und wird lebendiger

    Die Sträucher entstehen nach und nach durch das Aufkeimen von angeflogenen Samen oder durch Tiere angeschleppte Samen (Vogelkot).  Es können auch kleine Erdwälle oder Bepflanzungen mit einzelnen Stauden erfolgen. Benjeshecken sind ein wichtiges Element zur Förderung und Erhaltung der Artenvielfalt.

    Die frisch angelegte Benjeshecke im Westen von Ebersberg.

    Diese Vielzahl von Strukturen im locker gelagerten Totholz bietet Nahrung, hochwertige Lebensraum und wertvollen Rückzugsraum für zahlreiche Tiere und hilft somit, die Artenvielfalt zu erhalten:

    • Vögel bauen darin ihre Nester
    • Igel und Frösche finden Unterschlupf und Nahrung
    • Wirbellosen, wie zum Beispiel Regenwürmer, Asseln, haben dort passenden Lebensraum
    • Spinnen und anderen Nützlingen wie Marienkäfern, Flor- und Schwebfliegen brauchen vielfältige Strukturen

    Benjeshecken machen sowohl im kleinen Garten in der Stadt als auch in der Landwirtschaft Sinn. In der Stadt bieten sie Trittsteinbiotope und wertvollen Rückzugsraum für viele nützliche Lebewesen. In der Landwirtschaft schützen sie darüber hinaus Ackerflächen vor Wind- und Wassererosion und haben an heißen Tagen eine kühlende Wirkung.

    Ein Apfelbaum mehr für Ebersberg

    Ein Apfelbaum mehr für Ebersberg! Beim Klimathon 2022 des Landkreises haben die Agendagruppen zusammen mit der Stadt einen Apfelbaum gewonnen. Die Agendagruppe Natur hat dafür die Patenschaft übernommen.
    Im Oktober ’22 wurde ein „Jakob Fischer“ an der Straße „Zur Gass“ gepflanzt. Jetzt wächst er hoffentlich gut, um bald Früchte für alle zu liefern. 

    Junger Apfelbaum mit zwei Stützpfählen vor weiß-blauem Himmel.

    Den Garten winterfest machen – aber natürlich!

    Einen naturnahen Garten winterfest zu machen erfordert weniger Arbeit, als ein konventioneller Garten.

    Laub bleibt im Garten

    Herabgefallenes Laub wird von der Wiese in die Beete und unter die Hecken gerecht. Viele Tiere finden einen Platz zum Überwintern und die Vögel durchstöbern das Laub nach Nahrung. Die Mulchschicht sollte nicht dicker als 5 cm sein, da sie ansonsten im Regen zu sehr zusammenfällt und nicht mehr verrotten kann. Ein regengeschützter Blätterhaufen kann durchaus höher sein. Ein solcher Laub-, Totholz- und Reisighaufen kann auch ein ideales Winterquartier für Igel sein. Ein mit Stroh und Laub befülltes Igelhäuschen an einem geschützten Ort wäre eine Alternative.

    Stängel und Pflanzen werden Winterquartier für Insekten

    Im Blumenbeeten bleiben Staudenstängel und Samenstände als Winterfutter für Vögel stehen – und sichern so eine Versamung einiger Pflanzen fürs kommende Blütenjahr. Die Stängel sind gleichzeitig Überwinterungsquartier für Schmetterlingen und andere Insekten. Abgeschnitten auf dem Kompost würden die Puppen durch die Feuchtigkeit zerstört werden. Alternativ können die Stängel in lockeren und luftigen Bündeln aufrecht in der Hecke oder an einem anderen geschützten Ort überwintert werden.

    „Faule“ Gärtner profitieren – wie die Natur

    Für „faule“ Gärtnerinnen und Gärtner ergeben sich weitere Vorteile: Viele Pflanzen wie Weberkarde, Fette Henne oder Gräser sorgen bei Frost und Schnee für wunderschöne Strukturen im Garten. Die Stauden haben so ihren Winterschutz gleich dabei und im Frühjahr gibt es weniger Material zum Abräumen, weil ein Teil verrottet. Speziellen Winterschutz benötigen nur veredelte Pflanzen an ihren Veredelungsstellen und Tontöpfe, damit sie bei Frost nicht zerspringen. Ein naturnaher Garten mit heimischen Pflanzen braucht darüber hinaus keinen Winterschutz.

    Jetzt für einen blütenreichen Frühling sorgen

    Der Herbst ist Pflanzzeit für Gehölze und Stauden und zum Setzen von insektenfreundlichen Frühjahrsblühern wie Schneeglöckchen, Krokussen, Zierlauch, Buschwindröschen, Traubenhyazinthen, Wildtulpen, Lerchensporn, Winterling, Blausterne, Schachbrettblumen. Dabei bitte auf möglichst heimische Arten achten. So steht einem blütenreichen neuen Gartenjahr nichts mehr im Wege und neue heimische Sorten können Einzug halten. Davon profitieren Gartelnde genauso wie die Tier- und Pflanzenwelt.

    Anregungen und Bezugsquellen für heimische Zwiebelblüher gibt es unter anderem auf unserem -> Padlet.

    Bild zeigt das untere Ende eines Baumstamms mit bunten Blättern und einem Metall-Rechen.
    „Faule“ Gärtner profitieren von einer naturnahen Gartenpflege ebenso, wie die Natur & die darin lebenden Tiere.