Den Garten winterfit machen – natürlich und mit wenig Aufwand!


Wenn die Blätter von den Bäumen fallen und die Tage kürzer werden, bereiten viele Gartenfreunde ihren Garten auf den Winter vor. Wer naturnah gärtnert, hat jetzt weniger Arbeit als andere, den Garten winterfest zu machen. Und das Beste: Mit ein paar einfachen Handgriffen tut man nicht nur dem Garten, sondern auch vielen Tieren etwas Gutes.

Das Laub darf ruhig bleiben – allerdings an den richtigen Stellen: Vom Rasen gerecht, wandert es in die Beete oder unter Hecken. Hier dient es als schützende Decke und bietet Igeln, Insekten und Vögeln ein gemütliches Winterquartier. Wichtig ist nur, dass die Mulchschicht nicht dicker als fünf Zentimeter wird – sonst kann sie im Regen verklumpen. Ein extra aufgeschichteter, regengeschützter Laub- oder Reisighaufen darf dagegen ruhig etwas höher sein. Er ist ein wahres Paradies für Igel und Kröten. Wer mag, kann auch ein mit Stroh und Laub gefülltes Igelhäuschen aufstellen – ein schönes Projekt für Groß und Klein!

Stauden stehen lassen

In den Blumenbeeten dürfen die Staudenstängel und Samenstände über den Winter stehen bleiben. Sie sind nicht nur natürliche Futterquellen für Vögel, sondern auch sichere Unterschlupfe für Schmetterlinge und andere Insekten. Wer sie jetzt nicht abschneidet, sorgt also für Leben im Garten – selbst in der kalten Jahreszeit. Abgeschnitten würden die Puppen auf dem Kompost oft verfaulen – also lieber stehen lassen oder die Stängel locker gebündelt an einem geschützten Platz überwintern.

Auch das Auge darf sich freuen: Pflanzen wie Fette Henne, Gräser oder die markante Weberkarde verwandeln den winterlichen Garten mit Frost und Schnee in eine kleine Zauberlandschaft. Gleichzeitig schützt ihr verbliebenes Laub die Pflanzen selbst – Winterschutz und Gartenschmuck in einem! Nur empfindliche Gewächse und Tontöpfe brauchen bei starkem Frost eine Extraportion Schutz.

Frühblüher pflanzen

Der Herbst ist außerdem Pflanzzeit! Wer jetzt heimische Sträucher, Stauden oder Frühlingsblüher wie Schneeglöckchen, Krokusse oder Wildtulpen setzt, sorgt für ein buntes Erwachen im nächsten Jahr. Besonders insektenfreundlich sind Arten wie Lerchensporn, Traubenhyazinthe oder Buschwindröschen – und sie gedeihen auch ohne viel Pflege.

Ein naturnaher Garten ist also nicht nur pflegeleicht, sondern auch ein lebendiger Rückzugsort für Tiere und Pflanzen. Und das Beste: Wer im Herbst ein wenig vorausschauend arbeitet, kann sich im Frühjahr über ein wahres Naturparadies freuen – bunt, lebendig und voller Summen, Zwitschern und Blühen.

Zeit nutzen für Planung

Vielleicht wird die Zeit genutzt, um Planungen anzugehen, wie Gärten besser auf die sich verändernden Klimabedingungen angepasst werden können. Anregungen gibt es hier. Ode wie er für unsere tierischen Begleiter aufgewertet werden können. Anregungen hier.

Das Bild zeigt die vertrockneten Blütenstand einer Wilden Möhre. Die Dolde ist von Reif überzogen.

Termin 9.10.: Führung am Alten Friedhof

Natur trifft Kultur!! Kommt mit zur Führung am Alten Friedhof und lernt mehr darüber kennen, welche spannende Geschichte der Friedhof und einzelne Gräber haben.

Außerdem erfahrt Ihr, wie wertvoll ein Friedhof für die Artenvielfalt und Biodiversität ist und wie diese ökologische Nische noch weiter aufgewertet werden kann.

Als Bonus gibt es einfache Tipps, wie Gräber günstig und pflegeleicht gestaltet werden können und gleichzeitig der Natur etwas Gutes getan werden kann.

Am Donnerstag, 9. Oktober 2025
um 17 Uhr, Eingang Nord (Richtung Bahn-Unterführung)

Grabstein aus Stein, halb von Efeu überwuchert, daneben ein steinernes Grabkreuz

Schotterwüste oder blühendes Leben?

Schottergärten – ein Irrweg mit Folgen.
Was einst als pflegeleicht galt, entpuppt sich heute als ökologischer Irrtum: Schotterflächen speichern Hitze, lassen kein Regenwasser versickern und bieten keinerlei Lebensraum für Tiere. Insekten, Vögel und Kleintiere finden dort weder Nahrung noch Schutz – stattdessen entsteht eine sterile, überhitzte Umgebung. Und pflegeleicht? Fehlanzeige: Unkraut wächst auf und selbst durch Kies und Folie und macht regelmäßige Pflege notwendig. Ehemals weiße Kiesel veralgen und werden grün.

Die Alternative: Naturnahe Gärten mit Zukunft.
Wer sich für heimische Pflanzen, blühende Stauden und Wildblumen entscheidet, schafft Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Igel – und trägt aktiv zum Klimaschutz bei. Naturnahe Gärten verbessern das Mikroklima, fördern die Artenvielfalt und machen Städte lebenswerter. Überraschend: Sie benötigen oft weniger Pflege als gedacht. Mehrjährige heimische Stauden kommen mit wenig Wasser aus und entwickeln sich häufig Jahr für Jahr schöner.

Gut für die Umwelt – und für uns alle.
Schon kleine Flächen mit Pflanzen können die sommerliche Hitze mildern und das Regenwasser besser aufnehmen und halten. Wenn es später verdampft, kühlt es die Umgebung wieder ab.

Der neue Trend heißt: Biotop statt Beton. Wer auf Natur setzt, investiert in die Lebensqualität von morgen – für sich selbst, für die Nachbarschaft und für kommende Generationen.

Weiterführende Infos: Schottergärten mit Folienunterlage gelten als versiegelter Boden und sind vielfach schon verboten. Als „Gärten des Grauens“ werden auf Facebook Negativbeispiele gesammelt.
Der Naturgarten e.V. zeigt auf, wie es sinnvoll geht. Beispielsweise auf deren Blog.

Lebendiger Lebensraum oder Steinwüste – Ihr habt die Wahl!

Wildblumen-Tauschbörse am 10. und 11. Mai 2025

Am Wochenende vom 10. und 11. Mai 2025 findet die Wildblumen-Tauschbörse der Agendagruppe Natur statt. In diesem Jahr wird auch wieder eine kleine Auswahl an Saatgut angeboten. Im Ebersberger Stadtgarten am Yssingeaux-Brunnen werden wieder mehrere Hundert heimische Wildblumen-Pflänzchen zum Tausch angeboten. Jeweils von 10 bis ca. 12 Uhr stehen Agendagruppen-Mitglieder zum Gespräch bereit und beraten zu den Pflanzen und ihren Bedürfnissen. Von Akelei bis Zypressen-Wolfsmilch werden wieder rund 60 verschiedene Sorten angeboten.

Im Rahmen der Tauschbörse können insektenfreundliche Pflanzen dort hingebracht und kostenfrei mitgenommen werden, so sollen mehr heimische Wildpflanzen die Gärten und/oder Balkone in Ebersberg wachsen. Alle angebotenen Pflänzchen stammen aus Ebersberger Privatgärten und werden zum einfacheren Mitnehmen in Töpfchen umgesetzt. Es können auch nur Pflänzchen gebracht werden oder, wenn keine zum Tauschen vorhanden sind, können auch nur welche mitgenommen werden.

Bücherei: Ausstellung und Saatgut-Bibliothek Die Stadtbücherei stellt im Vorfeld der Wildblumen-Tauschbörse Bücher zu Gestaltung von naturnahen Gärten aus. Es ist eine Auswahl an Büchern vorhanden, in denen konkrete Hilfestellungen gegeben werden, um der heimischen Natur zu helfen und die Artenvielfalt zu fördern. In der neu eingerichtete Saatgut-Bibliothek können heimischen Samen kostenfrei mitgenommen werde. Geerntetes, heimisches Saatgut sollte dort dann auch wieder abgegeben werden.
Weitere Infos auf der Webseite der Bücherei hier: Stadtbücherei Ebersberg – Startseite


Tiny Forest – mehr als ein Mini-Wald!

Immer mehr Mini-Wälder entstehen in Deutschland: Ein Tiny Forest ist ein kleines, dicht bepflanztes Waldstück, das auf einer Fläche von etwa der Größe eines Tennisplatzes angelegt wird.

Diese Mini-Wälder basieren auf der Miyawaki-Methode, die eine schnelle und dichte Aufforstung fördert, indem heimische Baumarten gepflanzt werden. Tiny Forests tragen zur Klimaanpassung bei, indem sie CO₂ binden, die Luftqualität verbessern und Hitzeinseln in Städten reduzieren.

Zudem fördern sie die Artenvielfalt, da sie Lebensräume für Insekten, Vögel und Kleintiere schaffen. Sie stärken das lokale Ökosystem, verbessern das Mikroklima und tragen zur Umweltbildung bei, indem sie Menschen in städtischen Gebieten die Natur näherbringen.

Das Konzept ist ein vielversprechenden Lösungsansatz um schnell kleine Wald-Ökosysteme zu etablieren. Für diese Methode kommen vor allem Flächen von geringem ökologischen Wert innerhalb von Städten in Betracht, die durch eine entsprechende Regeneration des Bodens und eine dichte Bepflanzung innerhalb kurzer Zeit in autarke Ökosysteme umgewandelt werden. Schon nach 2 Jahren sind die Pflanzen so wie ein ausgewachsener Mensch (siehe Bild).

Wo könne so ein Tiny Forest in Ebersberg entstehen? Ideen gerne an natur@agenda21-ebersberg.de.

Weitere Infos zum Thema und Beispiele unter https://www.miya-forest.de/

Die Bilder zeigen:
Auf der linken Seite einen Tiny Forest in Herfort nach der Pflanzung und zwei Jahre später.
Auf der rechten Seite oben Berlin Spittelmarkt und unten Griesheim – jeweils ca. 2 Jahre nach der Pflanzung.
Bildquelle: MIYA forest e.V.

Tiere pflanzen – geht das?

In der dunklen und  kargen Jahreszeit träumen Gartenliebhaber vom blühenden Garten oder Balkon. Jetzt ist die richtige Zeit, um neue Pläne zu schmieden. Welcher Teil im Garten soll umgestaltet werden und was soll damit erreicht werden? Wie wäre es mal damit, Tiere zu pflanzen? Geht nicht – geht doch! Viele Vögel und Insekten sind Generalisten und finden bei vielen Pflanzen Nahrung. Es gibt aber auch viele Spezialisten im Tierreich, die besondere Anforderungen stellen und sich über einen naturnahen Garten und besondere, heimische Arten freuen.

  • Zitronenfalter sind meist die ersten Schmetterlinge im Frühjahr, gut zu erkennen und gerne gesehen. Wer ihn im Garten sehen möchte, sollte nicht nur für reichlich ungefüllte Blüten sorgen, sondern kann mit einem Faulbaum und Ilex dafür sorgen. An Faulbaum und Kreuzdorn werden die Eier abgelegt, im Ilex und im liegen gebliebenen Laub überwintert der fertige Falter.
  • Der grün-metallisch schimmernde Rosenkäfer liebt Wildrosen. Dazu braucht er Totholz und Komposthaufen, in dem sich über Jahre seine Larven entwickeln. Von Wildrosen profitieren darüber hinaus über 100 weiter Insektenarten.
  • Schmetterlinge lieben Traubenkopf-Leimkraut und die schwarz-blaue Holzbienen Muskatellersalbei und Blauregen. Der Stieglitz Samenstände wie die Wilde Karde. Manche Spezialisten brauchen eine spezielle Pflanze, wie beispielsweise die Zaunrüben-Sandbiene die inzwischen seltene Zaunrübe.
  • Wenn man Pflanzen nach jeweils abhängigen Tierarten sortiert, gibt es bestimmte Superpflanzen: Die Stiel- und Traubeneiche ernährt rund 260 Arten, die Salweide über 200, die Schlehe über 120. Wahre Vögelmagneten sind Weißdorn, Eberesche und schwarzer Holunder.

Nichtsdestotrotz ist eine „je-bunter-je-besser-Mischung“ im Garten optimal. Je mehr  verschiedene, heimische und insektenfreundliche Sträucher, Kräuter und Blumen und auch Strukturen im Garten bieten Lebensraum für eine vielfältige Tierwelt. Für jede Nische und jeden Standort gibt es Pflanzen, die der heimischen Artenvielfalt helfen.

Wer einen Garten neu oder umplant das berücksichtigen und gezielt bestimmte Arten in den Garten locken. Mehr dazu erfahren unter https://www.tausende-gaerten.de/so-gehts/tiere-pflanzen/

Ebersberger Klima-Bündnis

Das Ebersberger Klima-Bündnis trifft sich zu seinem nächsten Vernetzungstreffen:

Am 9. Oktober 2025 um 19 Uhr im Ebersberger Rathaus, Sitzungssaal.

Wer als Ebersberger Verein oder Initiative Interesse hat neu dazuzukommen, meldet sich bitte vorab hier.

Was das Klima-Bündnis ist, kann hier nachgelesen werden.

Naturnahe Friedhöfe

Oasen in der Stadt – auch für Wildtiere

Kommt zu unserer -> Führung am Donnerstag, 9.10.2025, ab 17 Uhr.

Friedhöfe sind Orte der Ruhe. Hier finden Besucher die notwendige Stille zur Besinnung und für die Trauer um Verstorbene. Gleichzeitig bieten Friedhöfe bei entsprechender naturnaher Gestaltung wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen. In Städten und Dörfern können die Freiflächen vor allem in Verbindung mit alten Baumbeständen und Gebäuden wichtige Rückzugsräume für viele Insekten, Käfer, Vögel, Eidechsen und Kleinsäger wie Igel sein. Damit leisten Friedhöfe einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt.

Die Besonderheit von Friedhöfen ist ihre große Strukturvielfalt: Es finden sich halboffene Flächen, alter Baumbestand, Hecken und sandig-kiesige Flächen. Alte Grabmauern und historische Gebäude sind Ersatzbiotope für Felslandschaften. Dadurch gibt es viele ökologische Nischen und somit finden zahlreiche Pflanzen und Tiere das, was sie zum Leben brauchen.

Ganz bewusst werten wir die vorhandenen Lebensräume auf dem Alten Ebersberger Friedhof noch auf. Der Friedhofsgärtner lässt einige Wildpflanzen an mageren Flächen stehen, um Schmetterlingen und anderen Insekten Nahrung zu bieten. Darüber hinaus werden auf den Friedhöfen (und dem ganzen Stadtgebiet) keine Pestizide eingesetzt.

Update September 2025: Unsere Bemühungen finden überregional Anklang! Hier ein TV-Beitrag in der BR Abendschau: -> Abendschau – Der Süden: Alter Friedhof Ebersberg: Projekt für Insekten-Lebensraum – hier anschauen

Aktionen der Agendagruppe Natur für mehr Artenvielfalt

  • Initiiert von der Agendagruppe Natur haben die wir zusammen mit Freiwilligen rund um den Friedhof über 4.000 heimische Blumenzwiebeln gesetzt, um Insekten früh im Jahr Nahrung zu bieten.
  • Im Frühjahr haben wir Sammelkörbe aufgestellt und verblühte Blumenzwiebeln eingesammelt. Blumenzwiebeln sind mehrjährig und keine Einwegware. Es wurden rund 800 Zwiebeln von Narzissen, Traubenhyazinthen und Tulpen gesammelt und am Platz der Ehrenamtlichen am Einkaufszentrum wieder eingepflanzt.
  • Drei städtische Gräber wurden mit heimischen Pflanzen als Mustergräber neu und nachhaltig gestaltet. Das bringt der Natur etwas und auch denen, die sich um die Gräber kümmern. Mehrjährige heimische Stauden brauchen etwas, um sich  zu etablieren und bieten Jahr für Jahr andere Aspekte. Ergänzend sind einjährige Wildblumen für kurzfristige Aspekte angesät. Bei bewusster Auswahl sind die Pflanzen robuster gegenüber Schädlingen und Trockenheit, so dass sie weniger Pflege benötigen und folglich weniger Pflanzen nachgekauft werden müssen. Es ist also meistens auch günstiger.

Was können Sie tun, um die Natur auf Ihrem Friedhof zu unterstützen?

  • Heimische, standortgerechte Pflanzen verwenden – lassen Sie sich gerne bei den Mustergräbern oder in der Stadtbücherei bei der Saatgutbibliothek inspirieren,
  • Torffreies Substrat verwenden,
  • Auf chemische Reinigungsmittel für Grabsteine verzichten,
  • auf Dünger und Pestizide verzichten,
  • Kompostierbare Materialien verwenden,
  • Versiegelte Flächen minimieren, d.h. keine Vliese oder Folien auf Gräbern und keine Abdeckplatten oder Kiesmulch verwenden.

Mehr Infos rund um naturnahe Friedhöfe gibt es hier:

Auf der Webseite: https://www.anl.bayern.de/fachinformationen/biodiversitaet/biodiv_friedhoefe.htm   

oder hier: Ideen und Anregungen für eine wildbienenfreundliche Grabgestaltung