Naturnahe Friedhöfe

Oasen in der Stadt – auch für Wildtiere

Friedhöfe sind Orte der Ruhe. Hier finden Besucher die notwendige Stille zur Besinnung und für die Trauer um Verstorbene. Gleichzeitig bieten Friedhöfe bei entsprechender naturnaher Gestaltung wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen. In Städten und Dörfern können die Freiflächen vor allem in Verbindung mit alten Baumbeständen und Gebäuden wichtige Rückzugsräume für viele Insekten, Käfer, Vögel, Eidechsen und Kleinsäger wie Igel sein. Damit leisten Friedhöfe einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt.

Die Besonderheit von Friedhöfen ist ihre große Strukturvielfalt: Es finden sich halboffene Flächen, alter Baumbestand, Hecken, sandig-kiesige Flächen. Alte Grabmauern und historische Gebäude sind Ersatzbiotope für Felslandschaften. Dadurch gibt es viele ökologische Nischen und somit finden zahlreiche Pflanzen und Tiere das, was sie zum Leben brauchen.

Ganz bewusst werden die Lebensräume auf dem Alten Ebersberger Friedhof noch aufgewertet. Der Friedhofsgärtner lässt einige Wildpflanzen an mageren Flächen stehen, um Schmetterlingen und anderen Insekten Nahrung zu bieten. Es werden auf den Friedhöfen (und dem ganzen Stadtgebiet) keine Pestizide eingesetzt.

Aktionen der Agendagruppe Natur für mehr Artenvielfalt

  • Initiiert von der Agendagruppe Natur wurden zusammen mit Freiwilligen rund um den Friedhof über 4.000 heimische Blumenzwiebeln gesetzt, um Insekten früh im Jahr Nahrung zu bieten.
  • Im Frühjahr wurden Körbe aufgestellt und verblühte Blumenzwiebeln eingesammelt. Blumenzwiebeln sind mehrjährig und keine Einwegware. Es wurden rund 800 Zwiebeln von Narzissen, Traubenhyazinthen und Tulpen gesammelt und am Platz der Ehrenamtlichen am Einkaufszentrum wieder eingepflanzt.
  • Drei städtische Gräber wurden mit heimischen Pflanzen als Mustergräber neu und nachhaltig gestaltet. Das bringt der Natur etwas und auch denen, die sich um die Gräber kümmern. Mehrjährige heimische Stauden brauchen etwas, um sich  zu etablieren und bieten Jahr für Jahr andere Aspekte. Ergänzend werden einjährige Wildblumen für kurzfristige Aspekte angesät. Es muss folglich weniger nachgekauft werden. Bei bewusster Auswahl sind die Pflanzen robuster gegenüber Schädlingen und Trockenheit, so dass sie weniger Pflege benötigen.

Was können Sie tun, um die Natur auf Ihrem Friedhof zu unterstützen?

  • Heimische, standortgerechte Pflanzen verwenden – lassen Sie sich gerne bei den Mustergräbern oder in der Stadtbücherei bei der Saatgutbibliothek inspirieren,
  • Torffreies Substrat verwenden,
  • Auf chemische Reinigungsmittel für Grabsteine verzichten,
  • auf Dünger und Pestizide verzichten,
  • Kompostierbare Materialien verwenden,
  • Versiegelte Flächen minimieren, d.h. keine Vliese oder Folien auf Gräbern und keine Abdeckplatten oder Kiesmulch.

Mehr Infos rund um naturnahe Friedhöfe gibt es hier:

Auf der Webseite: https://www.anl.bayern.de/fachinformationen/biodiversitaet/biodiv_friedhoefe.htm   

oder in der Broschüre hier: https://www.bestellen.bayern.de/application/eshop_app000002?SID=1019911954&ACTIONxSESSxSHOWPIC(BILDxKEY:%27anl_nat_0046%27,BILDxCLASS:%27Artikel%27,BILDxTYPE:%27PDF%27)

Veranstaltung: Zukunft des Wohnens in Ebersberg – Fortsetzung

Verschiedene Häuser

Im Juli veranstaltete der Verein Gemeinsam. Zukunft. Machen. e.V. (GZM) auf Einladung unserer Agendagruppe ein Café Zukunft. Jetzt soll es als Fortsetzung zur erfolgreichen Veranstaltung nochmals um Wohnformen der Zukunft gehen. Im letzten Vortrag wurden neben Wohnen in der Jurte und im Tiny House auch das „Haus Salwe“ vorgestellt, eine Wohngemeinschaft für Senioren in Ebersberg. Diesmal wird es um Mehrgenerationenwohnformen, „Wohnungstausch“ und um das „ganze Dorf in einer Wohnanlage“ Servus Maria in Gersthofen gehen, das Herr Niederhofer
präsentieren wird. Servus Maria ist mehr als ein Mehrgenerationenhaus. Es ist eine kuratierte Gemeinschaft. Familien, Senioren, Kinder, Kranke, Menschen mit Behinderung, Reisende und ein Hospiz. Co-Working für HeilpraktikerInnen, Lastenfahrrad-Sharing, Gemeinschaftsflächen und intelligente Räume für gemeinschaftliche Nutzung. Zeitgemäßer Wohnraum für eine Gesellschaft im Wandel.

Anschließend besteht die Möglichkeit zur Diskussion und zum konstruktivem Austausch. Vielleicht finden sich ja „Tauschwillige“, die ihr großes Haus im Alter mit einer kleineren Wohnung einer jungen Familie tauschen möchten? Oder Menschen, die gemeinsam ein Wohnprojekt umsetzen wollen? Ideen gibt es viele, lasst sie uns umsetzen!

Jede/r ist herzlich eingeladen, einfach nur zuzuhören, sich zu informieren oder eben mitzureden, schließlich ist eines der Ziele von GZM, die aktive Bürgerbeteiligung in Ebersberg zu fördern.

Weitere Infos zur Veranstaltung und den ReferentInnen finden Sie auf der Webseite
https://www.gemeinsamzukunftmachen.de/events.

Die kostenfreie Veranstaltung findet am Mittwoch, 16.10.2024, um 19 Uhr im Sitzungssaal des Ebersberger Rathauses statt.

Grüne Fassaden: So wird die Stadt zur grünen Oase

Grüne Fassaden sind nicht nur ein Hingucker, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung. Sie kühlen Gebäude im Sommer, bieten zusätzlichen Schutz vor Witterungseinflüssen und schaffen Lebensraum für zahlreiche Tiere. Doch welche Art der Begrünung passt zu welchem Haus, und welche Pflanzen eignen sich dafür?

1. Bodengebundene Fassadenbegrünung: Natur pur vom Boden aus

Bei der bodengebundenen Begrünung wachsen die Pflanzen direkt aus dem Boden vor der Hauswand – ganz ohne aufwendige Bewässerungssysteme. Hier gibt es zwei Haupttypen:

Selbstklimmer
Diese Pflanzen, wie der Efeu, klettern ganz ohne Rankhilfen. Ihre Kletterwurzeln oder Haftscheiben haften direkt an der Fassade, wodurch sie das Gebäude vollständig bedecken können. Ein intakter Fassadenputz ist hier jedoch wichtig, denn nur dann schützt die grüne Wand zusätzlich vor Hitze, Regen und Hagel.

Gerüstkletterpflanzen
Diese Pflanzen brauchen eine Rankhilfe, um in die Höhe zu wachsen. Ein Beispiel ist der Blauregen, der sich elegant um alles windet, was ihm Halt gibt. Allerdings sollte man hier vorsichtig sein, da die kräftigen Ranken sogar Regenrinnen beschädigen können. Weniger problematisch sind Rankpflanzen wie Weinreben, die sich mit kleinen Ranken festhalten. Spreizklimmer wie Kletterrosen und Feuerdorn wiederum nutzen ihre starren Triebe, um Halt zu finden, und benötigen ebenfalls eine Rankhilfe.

2. Indirekte Fassadenbegrünung: Flexibel und vielseitig

Diese Form der Begrünung eignet sich für nahezu jedes Haus. Die Pflanzen wachsen in unmittelbarer Nähe zur Fassade, ohne direkt an ihr zu haften. Hier einige Beispiele:

Spalierobst
Obstsorten wie Äpfel oder Birnen lassen sich wunderbar an Spalieren nahe der Hauswand kultivieren. Im Frühjahr bieten ihre Blüten Nahrung für Bienen und andere Insekten, während die Früchte im Herbst geerntet werden können. Die Wärme, die die Fassade abstrahlt, kommt den Pflanzen zugute.

Hängende Pflanzen
Pflanzen wie der Winterjasmin können von oben herabhängend die Fassade verschönern und so für ein grünes Gesamtbild sorgen.

Vor der Fassade gepflanzte Gehölze
Stauden und Bäume, die in Hausnähe gepflanzt werden, bieten nicht nur Schatten, sondern schützen das Gebäude auch vor direkter Sonneneinstrahlung. Dabei sollte man allerdings auf ausreichend Abstand zur Fassade achten, damit die Wurzeln keine Schäden verursachen.

Fazit: Kleine Projekte selbst angehen, Großes den Profis überlassen – aber mehr Grün ist immer ein Gewinn!

Ob Kletterrosen oder Clematis – kleinere Begrünungsprojekte, etwa auf dem Balkon, lassen sich problemlos ohne professionelle Hilfe umsetzen. Bei großflächigen Fassadenbegrünungen, beispielsweise mit Blauregen oder Wein, empfiehlt es sich jedoch, Fachleute zu Rate zu ziehen. Sie helfen bei der richtigen Pflanzenauswahl, dem Aufbau von Klettersystemen und geben wertvolle Pflegetipps. In Summe gewinn Ihr Haus an Charme und die Natur Lebensraum.

das Bild zeigt eine Hauswand mit Holzfenster und einer hölzerner Haustür. Die Wand selbst ist komplett mit wildem Wein begrünt. Vor der Wand steht ein gelbes Fahrrad.

Wildkräuter – heimisches Superfood

Heimische Wildkräuter sind als gesunde Delikatesse wieder entdeckt und vielseitig verwendbar: Als Salat, gegartes Gemüse, Pesto, Quark, im Smoothie, als Gewürz oder Tee. Gesunder Bonus: Essbare Wildkräuter sind unserem Kulturgemüse in Hinblick auf Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe meist deutlich überlegen.

Aber Vorsicht: Nicht jedes Wildkraut ist essbar! Sammeln Sie nur Kräuter, die Sie sicher kennen, um Verwechslungen mit Giftpflanzen zu vermeiden.

Wildkräuter können – in kleinen Mengen – auch in der freien Natur gesammelt werden. Sammeln Sie nur abseits befahrener Straßen, außerhalb von Naturschutzgebieten und intensiv bewirtschafteten Feldern und meidet Hunde-Gassi-Strecken. Vor dem Verwenden werden die Kräuter vorsichtig mit kaltem Wasser abgespült. Pflücken Sie nur immer so viel, wie auch verarbeitet werden.

Folgende Kräuter sind für einen Einstieg in das Thema gut geeignet:

  • Brennnesseln: Am besten mit Handschuhen pflücke und waschen. Frisch als Salat, gegart als Gemüse oder getrocknet als Tee. Enthält viel Vitamin C, Eisen, Calcium, Kalium, Magnesium und Eiweiß.
  • Löwenzahn: Junge, frische Blätter als Salat, Spinat oder Gewürz. Blüten sind süß und nur bei Sonne geöffnet. Enthält viel Vitamin C und Eisen.
  • Giersch: Schmeckt wie eine Mischung aus Sellerie und Petersilie. Sparsam in Salat oder als Gewürz verwenden.
  • Spitzwegerich: Junge Blätter als Salat, im Quark oder zu Rührei. Blütenknospen schmecken nach Champignon. Die Blätter helfen zerrieben auch bei Insektenstichen.
  • Rot-Klee: Die Blüten schmecken süß und können in Teig eingeknetet werden oder als essbare Deko auf Salat und Süßspeisen verwendet werden.
  • Mädesüß und Holunder: Süß schmeckende Blütendolden aromatisieren Tees, Desserts und Getränke.

Erleben Sie die Vielfalt und gesundheitlichen Vorteile der heimischen Wildkräuter!

Bild zeigt eine weiße Teetasse, die mit frischen, grünen Brennnessel-Blättern gefüllt ist.

Wohnformen der Zukunft

Verschiedene Häuser

In den letzten Jahrzehnten hat sich die durchschnittliche Wohnfläche pro Person erheblich vergrößert – von 25 Quadratmetern im Jahr 1970 auf über 47 Quadratmeter heute. Dieser Anstieg führt zu einem höheren Energie- und Ressourcenverbrauch, etwa durch Beleuchtung, Heizung und Möblierung, sowie zu mehr Flächenversiegelung. Besonders der Anstieg der Singlehaushalte und das Verbleiben älterer Menschen in großen Wohnungen nach dem Auszug der Kinder tragen zu diesem Trend bei. Gleichzeitig fehlt es jedoch an geeignetem Wohnraum: Viele Wohnungen sind überbelegt und nicht ausreichend für die Größe der Familien. Wie können wir dem entgegenwirken?

Der Verein Gemeinsam. Zukunft.Machen. e.V. (GZM) stellt verschiedene innovative Wohnformen vor, die zukunftsfähige Lösungen bieten können. In einem offenen Austausch und einer lebhaften Diskussion möchten wir gemeinsam neue Ideen und Ansätze erkunden.

Mittwoch, 03.07.2024, um 19 Uhr
Sitzungssaal des Rathauses

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und einen spannenden Abend mit vielen interessanten Gesprächen und neuen Perspektiven!

Steuerungsgruppe setzt sich für Fairtrade-Zertifizierung der Stadt Ebersberg ein

Eine diverse Gruppe von Vertreterinnen und Vertretern aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft traf sich heute zu einem wegweisenden Schritt für Ebersberg: die Initiative zur Fairtrade-Zertifizierung der Stadt.

Die Steuerungsgruppe, bestehend aus Vertreterinnen der Grund- und Mittelschulen, der Realschule, des Katholischen Bildungswerks (KBW), der Kirche, der Agendagruppe 21 sowie Vertreterinnen aus der Stadtverwaltung und dem Ebersberger Handel, setzte sich zum Ziel, Ebersberg zur „Fairtrade Town“ zu machen.

In einem konstruktiven Austausch wurden erste Schritte und Strategien diskutiert, um sicherzustellen, dass die Grundsätze des fairen Handels in Ebersberg umgesetzt werden. Dies umfasst die Förderung von fair gehandelten Produkten in Schulen, Kirchen und anderen öffentlichen Einrichtungen sowie die Sensibilisierung der Bevölkerung für die Bedeutung des fairen Handels.

„Die Fairtrade-Zertifizierung ist nicht nur ein Siegel, sondern ein Bekenntnis zu sozialer Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit“, betont ein Sprecher der Steuerungsgruppe. „Wir sind fest entschlossen, gemeinsam daran zu arbeiten, dass Ebersberg eine Vorreiterrolle im fairen Handel einnimmt und damit einen positiven Beitrag zur globalen Gemeinschaft leistet.“

Die Steuerungsgruppe plant, in den kommenden Monaten weitere Maßnahmen zu ergreifen, um die Fairtrade-Zertifizierung von Ebersberg voranzutreiben und die Beteiligung der Gemeinschaft zu fördern. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, sich an diesem Prozess zu beteiligen und die Bewegung für fairen Handel in Ebersberg zu unterstützen.

Für weitere Informationen oder bei Interesse an einer Mitarbeit wenden Sie sich bitte an die Agendagruppe.

Gründung Ebersberger Klima-Bündnis

„Gemeinsam können wir mehr bewegen“ betonten die Sprecher*innen verschiedener an Klima- und Umweltschutz interessierter Initiativen und Gruppen beim Gründungstreffen des „Ebersberger Klima-Bündnis“ im Ebersberger Rathaus.

Auf Initiative vom Förderkreis für das Museum Wald und Umwelt und der Agenda 21 Konsummuster, Lebensstil, Gesundheit und Energie hatten zuvor bereits erste Gespräche am Runden Tisch zum Austausch von Ideen zur Stärkung des Klimaschutzes vor Ort stattgefunden, die nun zur Gründung des überparteilichen Klima-Bündnisses geführt haben.

Unter den teilnehmenden Mitgliedern sind der Förderkreis für das Museum Wald und Umwelt, die Agenda 21 Konsummuster, Lebensstil, Gesundheit und Energie, Health for Future, der Seniorenbeirat, die Agenda 21 Natur, die Kreisgruppe Ebersberg des BUND-Naturschutz, das Hitzeaktionsbündnis, der Verschönerungsverein, die Gemeinwohlökonomie und die Eigenheimer Grafing-Ebersberg. Weitere interessierte Gruppen sind herzlich zur Mitarbeit eingeladen!

Das neu entstandene Bündnis eint das Ziel, Aktivitäten für effektiven und umfassenden Klimaschutz in Ebersberg zu bündeln und umzusetzen. Eine erste gemeinsame Aktion ist der am 5. Juni deutschlandweit stattfindende Hitzeaktionstag, an dem sich das Ebersberger Klima-Bündnis am Marienplatz vorstellen wird. Neben Informationen zum drängenden Thema „Hitze“ sind „Klimawanderungen“ rund um das Museum Wald und Natur, die Vorstellung des Projektes „Trinken in der Stadt“ und weitere Aktionen geplant.

Wildblumen-Tauschbörse am 4. und 5. Mai 2024

Am Wochenende vom 4. und 5. Mai 2023 findet die Wildblumen-Tauschbörse der Agendagruppe Natur statt. In diesem Jahr wird auch wieder eine kleine Auswahl an Saatgut angeboten. Im Stadtgarten am Yssingeaux-Brunnen werden wieder mehrere Hundert Wildblumen-Pflänzchen zum Tausch angeboten. Jeweils von 10 bis ca. 12 Uhr stehen Agendagruppen-Mitglieder zum Gespräch bereit und beraten zu den Pflanzen und ihren Bedürfnissen.

Im Rahmen der Tauschbörse können insektenfreundliche Pflanzen dort hingebracht und kostenfrei mitgenommen werden, so sollen mehr heimische Wildpflanzen die Gärten und/oder Balkone in Ebersberg wachsen. Alle angebotenen Pflänzchen stammen aus Ebersberger Privatgärten und werden zum einfacheren Mitnehmen in Töpfchen umgesetzt.

Bücherei: Ausstellung und Saatgut-Bibliothek

Die Stadtbücherei stellt im Vorfeld der Wildblumen-Tauschbörse Bücher zu Gestaltung von naturnahen Gärten aus. Es ist eine Auswahl an Büchern vorhanden, in denen konkrete Hilfestellungen gegeben werden, um der heimischen Natur zu helfen und die Artenvielfalt zu fördern. In der neu eingerichtete Saatgut-Bibliothek können heimischen Samen kostenfrei mitgenommen werde. Geerntetes, heimisches Saatgut sollte dort dann auch wieder abgegeben werden.

Ein Parklet in Ebersberg

Ebersberg hat seit April ein Parklet und zwar am Ebersberger Marienplatz, vor dem Haus Nummer 13. Diese vorübergehende Umgestaltung eines Parkplatzes schafft Raum und Aufenthaltsfläche für Menschen und bringt etwas Natur in die Stadt.

Was ist ein Parklet?

Ein Parklet ist eine räumliche Erweiterung des Gehsteigs. Öffentlicher Raum, der bisher vorrangig  für Autos genutzten wurde, schafft so Raum für Menschen und soziale Interaktionen – ohne Konsumzwang. Dieses provisorische Bauten bestehen meist aus Holz und bieten Sitzflächen, Platz für Pflanzen und bisweilen Fahrradabstellmöglichkeiten oder Spielfläche für Kinder. Das erste Parklet wurde 2010 in San Francisco errichtet. In Deutschland gab es das erste Parklet 2015 in Stuttgart. Aktuell gibt es Parklets u.a. Berlin, Flensburg, München, Rostock, Kiel, Leipzig, Rotenburg, Hamburg und Heidelberg

Raum für Ebersberger

Sitzmöglichkeiten und eine Gestaltung mit Pflanzen schaffen hier eine kleine Oase , die zum Sitzen und Ratschen einlädt. Wir schaffen Platz für Menschen und Interaktion, wo normalerweise Maschinen stehen.

Wo sonst Autos parken, können Menschen nun im Grünen Pause machen, sich mit ihren Lieblingsmenschen treffen oder einfach draußen arbeiten.

Initiiert wird Parklet vom ADFC Kreisverband Ebersberg e.V., dem B.U.N.D. Kreisgruppe Ebersberg – Kindergruppe, der Agendagruppe Natur der Stadt Ebersberg. Umgesetzt wurde das Parklet von der Zimmerei Schuder zusammen mit dem Verschönerungsverein Ebersberg e.V. Die Bepflanzung wurde von der 1a Garten Weber bereitgestellt. Vielen Dank nochmal auf diese Weg für den großartige Unterstützung.

Das Parklet ist eine Einrichtung von Ebersbergern für Ebersberger. Bitte behandeln Sie es umsichtig. Damit sich hier alle gemeinsam wohl fühlen, bitten wir darum,

• das Parklet sauber zu halten,
• die Ruhezeiten zu beachten (13-15 Uh rund 20-7 Uhr) und
• die Anwohnende zu respektieren

Was meinen Sie?

Was meinen Sie zum Parklet? Gefällt es Ihnen? Haben Sie einen Schaden entdeckt oder wollt ein Problem melden? Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht? Haben Sie Anregungen oder möchten etwas wissen? Kontaktieren Sie uns gerne unter: natur@agenda21-ebersberg.de.

Das Parklet in den Medien:

Das Parklet wird überregional wahrgenommen. Hier ein paar Berichte:

Fakten rund um Parklets und Autonutzung

Öffentlicher Raum ist ein wichtiges Gemeingut:

  1. Autos werden im Schnitt nur 40 Minuten am Tag genutzt. Das heißt im Umkehrschluss, sie stehen 97% der Zeit ungenutzt herum[1]. Dafür wird auch öffentlicher Raum beansprucht.  
  2. Ein Parklet schafft als Pufferzone zwischen Verkehrsfläche und Bürgersteig neue, sichere Lebens- und Aufenthaltsräume für Anwohner, Kunden, Touristen & vor allem für alle Ebersbergerinnen und Ebersberger und das ganz ohne Konsumzwang.
  3. Es unterstützt soziale Interaktion, u.a. durch die Möglichkeit, das Stadtbild aktiv mitzugestalten[2].
  4. Ein Parklet fördert zivilgesellschaftliches Engagement durch die Einbindung vieler Beteiligter und der Schaffung von Begegnungs- und Aufenthaltsflächen für Ruhesuchende, Eis-Essende, Wochenmarktbesucher, und Mobilitätseingeschränkte, jung & alt. Pilotprojekte wurden schnell als wichtigen Kommunikations- und Anlaufpunkten im den jeweiligen Stadtvierteln wahrgenommen[3].
  5. Es soll ermutigen, alternativen Fortbewegungsformen jenseits des motorisierten Individualverkehrs zu nutzen.
  6. Es fördert lokale Geschäfte durch verlängerten Aufenthalt in Bereich des Parklets. Fahrradfahrende und Fußgänger sorgen bei den lokalen Geschäften für mehr Umsatz als Autofahrer. Je nach Studie kommen 80-90 % des Umsatzes in Städten nicht von Autofahrenden. Fahrradfahrende lassen bis zu 40% mehr Geld bei den ansässigen Geschäften als Autofahrende[4]. In einigen Städten wurde durch die Förderung von Fahrradverkehr und mehr Aufenthaltsqualität sogar eine Belebung der Innenstadt, weniger Leerstand von Gewerbeimmobilien und eine Reduzierung von Verkehrsunfällen erfahren[5].
  7. Es ist ein unverbindlicher Versuch, neue Formen der Stadtnutzung zu erproben – Menschen statt Maschinen, zeitlich & örtlich definiert, einfach & schnell reversibel.

[1] http://www.mobilitaet-in-deutschland.de/pdf/MiD2017_Ergebnisbericht.pdf Studie “Mobilität in Deutschland“ S. 76, des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

[2] https://muenchenunterwegs.de/content/1251/download/parklets-2021-bericht-2021-final.pdf S. 12, abgerufen am 16.05.22

[3] https://muenchenunterwegs.de/content/1251/download/parklets-2021-bericht-2021-final.pdf S. 13, abgerufen am 16.05.22

[4] https://adfc-sachsen.de/788-radfahrer-sind-die-besseren-kunden und https://www.manager-magazin.de/harvard/marketing/fussgaenger-sind-die-wahren-umsatzbringer-a-d5fc3be8-0002-0001-0000-000179057699 abgerufen jeweils am 16.05.2022

[5] https://www.ace.de/autoclub/ace-lenkrad/verkehr-und-umwelt/verkehr-und-umwelt-artikel/artikel/autofreie-innenstaedte-citys-neu-erfahren/ abgerufen am 16.05.22

Gärtnern im Klimawandel

Das sich ändernde Klima bringt neue Herausforderungen für Gartelnde mit sich. Hitze, Dürre und Starkregen belasten Pflanzen und Gartenbegeisterte gleichermaßen. Gärtnern in Zeiten des Klimawandels kann auch ganz einfach sein. Mit einigen gezielten Maßnahmen wird der Garten widerstandsfähiger. Hier sind unsere Tipps:

  • Böden entsiegeln und Regenwasser nutzen: Durch das Entfernen von Pflasterungen oder Betonflächen kann Regenwasser besser versickern und Hochwasserrisiken verringert werden. Das Sammeln von Regenwasser in Tonnen oder Zisternen ist eine effektive Methode, um Wasser in trockenen Zeiten zu nutzen.
  • Boden bedeckt halten: Durch Gründüngung und Mulchen wird die Wasserverdunstung reduziert und der Boden vor Austrocknung geschützt. Die Zugabe von Kompost verbessert die Bodenqualität und erhöht die Wasserspeicherfähigkeit.
  • Garten in verschiedenen Höhen gestalten: Große Bäume und Hecken regulieren das Mikroklima. Natürliche Erhebungen im Gelände bieten Schutz vor Austrocknung und Überschwemmung. Kletterpflanzen können Fassaden und darin lebende Menschen vor Hitze und Witterungseinflüssen schützen.
  • Vielfalt bei der Pflanzenwahl: Eine Mischung aus verschiedenen Pflanzenarten hilft bei extremen Wetterbedingungen Totalausfälle zu verhindern und fördert auch die Artenvielfalt. Angepasste, heimische Pflanzen und trockenheitsresistente Kräuter und Stauden benötigen weniger Pflege und Wasser und sind widerstandsfähiger gegenüber Hitze und Trockenheit.

Torffreie Erde schützt das Klima

Ein Wichtiger Tipp: Gärtnern Sie mit torffreier Erde. Torf entsteht über tausende von Jahren in Mooren und bindet viel mehr Kohlendioxid als Wälder, solange die Moore erhalten bleiben. Der Abbau von 1 Meter Torf setzt die CO2-Emissionen von dessen ca. 1.000 Jahre lang dauernden Entstehung frei, sowie die besonders klimaschädlichen Gase Methan und Lachgas. Gleichzeitig werden beim Torfabbau Lebensräume von bereits selten gewordenen Tier- und Pflanzenarten zerstört. Jährlich werden trotzdem immer noch ca. 3 Millionen Kubikmeter Torf in Gartenerde verkauft. Weitere Tipps zum torffreien Garten finden Sie in unserem Beitrag hier.

Alternativ erhalten Sie bei den Ebersberger Komposthöfen kostenlos Kompost und auch fertig angemischte Erde. Die Ebersberger Komposthöfe sind seit Anfang März 2024 wieder geöffnet. Die Kontaktdaten finden Sie hier auf den Seiten der Stadt Ebersberg.

Weitere Anregungen zum Gärtnern in Zeiten des Klimawandels gibt es beim Naturschutzbund e.V.

Dekoratives Bild: Mit wilden Wein begrünte Hauswand mit Holztür und Holz-Fenster. Davor steht ein gelbes Fahrrad. So schön kann Gärtnern im Klimawandel aussehen.